Mit dem „FunFactFriday“ möchten wir Euch eure Universität und die Stadt Göttingen in Form von kleinen Anekdoten und Kuriositäten näherbringen. Folgt gerne der GDF - Gemeinschaft Demokratischer Fachschaftsmitglieder auf Facebook, um weitere Beiträge in den nächsten Wochen und Monaten nicht zu verpassen. Sex Drugs and Rock`n Roll
#1 Gänseliesel-Original Das Gänseliesel vor dem alten Rathaus ist tatsächlich eine Kopie von 1990. Das wahre Gänseliesel wurde im Jahr 1901 von dem Bildhauer Paul Nisse erschaffen. Die originale Brunnenfigur steht nun seit etwa 27 Jahren im städtischen Museum. Mit dem Studienausweis kommt man sogar, dank des Kulturtickets, ab dem Wintersemester umsonst in die Ausstellung. |
#2 Universitätskirche St. Nikolai Die Universitätskirche St. Nikolai in der Göttinger Altstadt beherbergt als Begegnungsort von Glaube und Wissenschaft die Universitätsgottesdienste, Konzerte, Vorträge und Diskussionsveranstaltungen sowie Kunstinstallationen. Sie ist somit Ort des interdisziplinären, interreligiösen und ökumenischen Austauschs. Diese Rolle hat der gotische Bau mit romanischen Ursprüngen aber erst seit 1822 – und das aufgrund einer studentischen Initiative! Seit der Universitätseröffnung 1737 war die Paulinerkirche im Papendiek Universitätskirche gewesen – bis sie 1803 zu einem Teil der Universitätsbibliothek umfunktioniert wurde. Heute ist sie Veranstaltungs- und Ausstellungsraum. Die zunächst favorisierte Mitnutzung der St. Johanniskirche führte zu Reibereien, weshalb die Studierendenschaft der Universität 1819 in einer Petition die Anschaffung der zu diesem Zeitpunkt seit 17 Jahren profanisierten und als Magazin genutzten Kirche St. Nikolai forderte. Diese Forderung wurde umgesetzt und die Kirche 1822 neu geweiht. Bis heute dient sie deshalb als Universitätskirche. Sie ist eine Einrichtung evangelisch-lutherischen Bekenntnisses, fühlt sich aber dem ökumenischen Gespräch verpflichtet. So wird sie seit 1949 auch von der katholischen Hochschulgemeinde genutzt. Der Universitätskirche steht der Dekan der theologischen Fakultät vor. Dieselbe stellt auch stets den Universitätsprediger. |
#3 Bootshaus Die Universität Göttingen hat ein Bootshaus bei Hann. Münden, dass maßgeblich vom Hochschulsport Göttingen betreut wird. Dieser nutzt das Bootshaus an der Fulda ausgiebig für den Ruder-und Kanusport und kann von Vereinen oder Schulklassen gemietet werden. Weitere Infos und Preise findet ihr hier: https://www.hochschulsport.uni-goettingen.de/cms/sportanlagen/articles/bootshaus-wilhelmshausen.html |
#4 Geburtsorte Die häufigsten Geburtsorte in absteigender Reihenfolge sind: Göttingen, Hannover, Hamburg, Kassel, Hildesheim, Berlin, Braunschweig, Bremen, Northeim, Celle, Oldenburg, München, Lüneburg, Hameln, Münster, Kiel, Gehrden, Wolfenbüttel, Holzminden und Einbeck. Über die FlexStat-Abfrage [1601] werden alle Städte aufgezählt, die in der Datenbank mindestens fünf Mal auftreten. Insgesamt liefert die Abfrage über 650 Datensätze zurück. |
#5 Prof. Dr. Heisenberg Vielen bekannt aus der amerikanischen Serie „Breaking Bad“ verbrachte Werner Heisenberg, der die Physik des 20. Jahrhunderts maßgeblich beeinflusste, auch einige Zeit in Göttingen. 1924 hat er hier habilitiert und wurde später im Jahr 1932 für die Begründung der Quantenmechanik mit dem Nobelpreis für Physik ausgezeichnet. Zu seinem 100. Geburtstag wurde im Göttinger Stadtfriedhof eine Gedenktafel angebracht. |
#6 Lichtenberg-Statue Der albanische Bildhauer Fuat Dushku hat die Statue am 1. Juli 1992 zum 250. Geburtstag des Physikers, Philosophen und Aphoristikers Georg Christoph Lichtenberg fertiggestellt. Sie befindet sich seit 2014 wieder an der Nordseite des Alten Rathauses, nachdem sie wegen einer Sanierung der Fußgängerzone und des Marktplatzes vorübergehend neben dem Gänseliesel-Original im Städtischen Museum untergekommen ist. Dem diesjährigen 275. Geburtstag Lichtenbergs (1742-1799) widmet die Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen die Ausstellung "DingeDenkenLichtenberg". Nur noch bis zum 3. Oktober habt ihr die Möglichkeit in der Paulinerkirche im Historischen Gebäude der SUB einen außergewöhnlichen Einblick in das Leben und Wirken des vielseitigen Göttinger Gelehrten zu bekommen. Der Eintritt ist kostenlos. Weitere Infos gibt es hier: http://lichtenberg.gbv.de/ & hier: https://youtu.be/6KbPzpXTqHg |
#7 Reitstalltor Der Universitätsreitstall befand sich am Nordwestende der Weender Straße und bestand u.a. aus einer Reithalle, einer Freiluft-Reitbahn und Stallungen. Die Anlage sollte vor allem zahlungskräftige Studenten in die Stadt locken. Im Jahr 1969 wurde der Reitstall abgerissen, damit an der Stelle ein Einkaufszentrum errichtet werden konnte. Das Reitstalltor wurde allerdings 1974 versetzt und befindet sich seitdem auf dem Campus der Universität. Weitere historische Fakten zum Universitätsreitstall gibt es hier: https://goo.gl/GUr2ke |
#8 Kneipen & Bars Im Göttinger Innenstadtring befinden sich insgesamt 51 Kneipen bzw. Bars. Nachfolgend findet ihr eine „kleine“ Auflistung. Schreibt in die Kommentare, ob wir ein Lokal vergessen haben sollten. 1. ADe 2. Alt Göttingen 3. Bierecke Quick 4. Bierwirtschaft 5. Birds 6. Biwi 2 7. Buddha Lounge 8. Bubbles 9. Cada Vez 10. Café Gartenlaube 11. Café Schroeder 12. Charly Max 13. Dagis Biertreff 14. Déjà Vu 15. Die Kneipe 16. DIVAlounge 17. Dots 18. Esprit 19. Francis Drake 20. Hansis Bierstübchen 21. Inti 22. Irish Pub 23. Kadenz 24. Kleine Kommende 25. Kleiner Ratskeller 26. La Vida 27. Myer's 28. Monro’s Park 29. Monster Café 30. Nautibar 31. Nörgelbuff 32. Onyx 33. P3 Kreuzgang 34. Paradies 35. Paulaner 36. Pirates 37. Plan B 38. Queens Head 39. RöstBar 40. Salamanca 41. Sausalitos 42. Scholar Brauerei 43. Sechs Millionen Dollar Club 44. Shotz 45. Sonderbar 46. Stadion an der Speckstraße 47. Thanners 48. Trou 49. Villa Cuba 50. Z.a.K. 51. Zum Fürst Bismarck |
#9 aktuelle Studierendenzahlen Die erste Vorlesungswoche des neuen Semesters neigt sich bereits wieder dem Ende entgegen. Zum aktuellen Wintersemester haben sich insgesamt über 4.000 neue Bachelor-Erstis immatrikuliert. In einen der über 100 Masterstudiengängen haben sich etwa 1.500 Studierende aus Göttingen, Deutschland und der ganzen Welt eingeschrieben. Besonders die philosophische und wirtschaftswissenschaftliche Fakultät verzeichnen einen starken Zuwachs. Für die örtlich zulassungsbeschränkten Studiengänge verzeichnet die Universität zu diesem Wintersemester mehr als 20.000 Bewerbungen. Besonders viele Bewerbungen gingen für den Bachelorstudiengang Psychologie ein. Mit dem Start des Semesters sind nun insgesamt über 31.000 Studierende an der Universität Göttingen eingeschrieben. Der Anteil der internationalen Studierenden liegt aktuell bei ca. 12%. Die ADF wünscht allen Studierenden ein erfolgreiches und stressfreies Semester. |
#10 LSG-Jubiläum Das LSG wurde 2013 auf Initiative der ADF gebaut und wurde damals durch Studiengebühren finanziert. Im LSG können ca. 650 Studierende in 245 Räumen täglich von 7:00 Uhr morgens bis 1:00 Uhr nachts kostenlos lernen. Viele Studierende schätzen das LSG für seine langen Öffnungszeiten, sowie die Möglichkeit sich einfach mal von der Außenwelt abschotten und konzentriert arbeiten zu können. In den Klausurenphasen ist das LSG daher regelmäßig ausgebucht. In der Studienqualitätskommission setzen sich die Mitglieder der ADF weiterhin für eine sinnvolle Verwendung von Studienbeiträgen ein. |
#11 Göttinger Nobelpreiswunder So zumindest nannte sich eine Ausstellung, die 2002 in der alten Paulinerkirche stattfand, und ein gleichnamiges Buch. Hintergrund: Fast 50 der bislang mit dem berühmten Nobelpreis ausgezeichneten Personen sind biographisch mit Göttingen verknüpft. Vierzehn von ihnen haben dabei auch tatsächlich in Göttingen die Ergebnisse erzielt, die zur Auszeichnung führten. Göttingen ist dabei primär für die Auszeichnungen in den Bereichen Physik und Chemie bekannt. Zuletzt wurde 2014 Prof. Dr. Stefan W. Hell mit dem Nobelpreis für Chemie ausgezeichnet. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhundert war die Georg-August-Universität damit sogar die am häufigsten mit dem Nobelpreis verknüpfte Universität. Inzwischen wurde sie aber von einigen amerikanischen Universitäten überholt. Das Bild zeigt das Denkmal für die Göttinger Nobelpreisträger auf dem Göttinger Stadtfriedhof, wo auch einige derselben begraben sind. |
#12 Häufigste Vornamen Die Statistikabfragen im FlexStat liefern nicht nur Prüfungsergebnisse und freie Kursplätze ans Tageslicht, sondern auch interessante Zahlen, Daten und Fakten rund um die Studierendenschaft. So kann beispielsweise in Erfahrung gebracht werden, dass insgesamt 250 Studentinnen an der Universität Göttingen den Vornamen „Julia“ tragen. Unter den männlichen Studis steht momentan der Vorname „Alexander“ (224) hoch im Kurs. Andere weit verbreitete Vornamen sind: Katharina (216), Laura (215), Daniel (187), Sebastian (187), Christian (183), Lukas (182), Jonas (180) und Lisa (179). Insgesamt gibt es 687 Vornamen, die von mindestens fünf Personen getragen werden. |
#13 Pinkes Fahrrad Viele von euch haben sich sicher schon mal gefragt, wie das pinke Fahrrad an die Laterne auf dem Platz der Göttinger Sieben gekommen ist?! Nach Aussage des Gebäudemanagements wurde das Fahrrad wohl von einem Unbekannten in den 90er Jahren über Nacht an die grüne Säule vor der SUB geschraubt. Auf Bitte des Künstlers, der die grüne Säule entworfen hat, wurde das Fahrrad an der Stelle entfernt und an der Laterne auf dem Zentralcampus befestigt. Die grüne Säule (auch scherzhaft "Froschpenis" genannt) soll übrigens zusammen mit den elf bis zu zwei Meter hohen Steinen hinter der SUB für ein „optisches Ereignis“ sorgen und einen Übergang des Unigeländes in die Stadt bilden. Wer nähere Infos hierzu haben möchte, sollte mal hier nachlesen – es lohnt sich: http://www.denkmale.goettingen.de/kunstwerke/ohne-titel-gruene-saeule.html |
#14 Lied „Göttingen“ Es wurde 1964 von der französischen Sängerin Barbara während ihres Aufenthalts in Göttingen komponiert und in einer französischen und einer deutschen Fassung aufgenommen. Für ihre Verdienste um die Völkerverständigung zwischen Franzosen und Deutschen nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Barbara am 24. April 1988 die Ehrenmedaille der Stadt Göttingen verliehen. Im Ortsteil Geismar wurde 2002 eine Straße nach ihr benannt. Die französische Fassung des Liedes kann unter dem folgenden Link angehört werden: https://www.youtube.com/watch?v=s9b6E4MnCWk. |
#15 Feuerzangenbowle Die berühmt-berüchtigten Vorführungen des Kultfilms „die Feuerzangenbowle“ gibt es bereits seit Jahrzehnten in Göttingen! Heinz Rühmann, der Hauptdarsteller des Films, hat in einer Folge „Wetten, dass…?“ über die Göttinger Vorstellungen gesprochen. Dadurch gewann diese weiter an Popularität und das Angebot musste so weit ausgebaut werden, dass in einer Nacht bis zu 20 Vorstellungen in verschiedenen Hörsälen gezeigt wurden. Im gleichen Jahr wurde auch erstmals eine große Feuerzangenbowle-Party rund um die Vorführungen veranstaltet. Daraus entwickelte sich über die Jahre die „Nikoparty“ mit bis zu 8000 Besuchern. Mittlerweile hat das Unikino Göttingen die Organisation der Vorführungen übernommen und es werden nur noch vier Vorführungen des Films aus dem Jahr 1944 in zwei aufeinanderfolgenden Abenden veranstaltet. |
#16 Otto von Bismarck …meist nichts. Im Falle des Reichskanzlers Otto von Bismarck jedenfalls nicht in seiner Göttinger Studentenzeit. Denn Bismarck, der sich am 10. Mai 1832 als Rechtswissenschaftler in Göttingen immatrikulierte, war vor allem für seine Trinkgelage bekannt. So musste er angeblich unter anderem wegen dieser Gelage von seiner ersten Wohnung in der heutigen Roten Straße 27 in das „Bismarck-Häuschen“, einen alten Festungsturm am Leinekanal am Rande der Stadt, umziehen. Der überzeugte Corpsstudent saß mehrere Karzerstrafen wegen illegaler Gefechte, ausschweifender Gelage und studentischer Streiche ab. Seinen ersten Verweis stellte man ihm zu, weil er eine Flasche aus dem Fenster eines Lokals auf die Weender Straße geworfen hatte. Seine Feierwütigkeit war auch über die Stadt hinaus bekannt: Auf einer Reise wurde er an Pfingsten 1833 zugunsten des Schutzes der städtischen Jugend vom Rat der Stadt aus Jena verwiesen. Auch in seinen Veranstaltungsbesuchen spiegelt sich seine Prioritätensetzung: Bismarcks Freizeitaktivitäten ließen keine Zeit für das Studium. Im September 1833 wechselte Bismarck an die Friedrich-Wilhelms-Universität nach Berlin, wo er 1835 mit dem ersten Staatsexamen abschloss. Zuvor musste er aber im Mai 1834 noch einige Tage in den Berliner Karzer – eine Reststrafe aus Göttingen absitzen. |
#17 Ampel am Nabel Dort wo sich heute ein beliebter Treffpunkt unter der Tanz-Statue zwischen Theaterstraße, Prinzenstraße und Weender Straße befindet, war der Verkehr nicht immer auf Fußgänger beschränkt. Wo heute im Sommer Eis und im Winter Bratwurst genossen wird, wurde 1953 Göttingens erste Ampel errichtet. Die Kreuzung war ein Verkehrsknotenpunkt. Nach der Einrichtung der Fußgängerzone einige Jahre später zierte zunächst eine etwa fünf Meter hohe Plexiglas-Säule die Kreuzung. Diese erfreute sich aber keiner großen Beliebtheit – die erste Version der Skulptur hielt vier Stunden, dann fiel sie Vandalismus zum Opfer. Aus dem daraufhin folgenden Künstlerwettbewerb gingen drei Vorschläge hervor: Eine Ahornbaum-Skulptur, ein Wasserrad und die heutige Skulptur – der Tanz. |
#18 Bundesverfassungsgericht Am vergangenen Dienstag entschied der Erste Senat des Bundesverfassungsgerichts (BVerfG), dass das derzeitige Studienplatzvergabesystem für den Studiengang Humanmedizin teilweise gegen die Berufsfreiheit aus Art. 12 Grundgesetz verstößt und damit verfassungswidrig ist (Az 1 BvL 3/14). An der Entscheidung beteiligt ist auch Prof. Dr. Andreas L. Paulus, Inhaber des Lehrstuhls für öffentliches Recht, insbesondere Völkerrecht, an der Georg-August-Universität Göttingen. Seit März 2010 ist Prof. Paulus Richter am Ersten Senat des BVerfG. Neben Paulus gehört auch Prof. Dr. Christine Langenfeld zu den Richterinnen am BVerfG. Die Direktorin der Abteilung für Staatsrecht am Institut für öffentliches Recht an der Universität Göttingen wurde im Juli 2016 als Richterin im Zweiten Senat vereidigt. Der Erste Senat prüft überwiegend, ob Rechtsvorschriften mit dem Grundgesetz vereinbar sind (sog. Normenkontrollverfahren). Der Zweite Senat hingegen entscheidet u.a. über die Verfassungswidrigkeit von Parteien sowie Streitigkeiten über den Umfang von Rechten und Pflichten eines obersten Bundesorgans, z. B. dem Bundespräsidenten oder dem Bundestag, (sog. Organstreitverfahren). Unter den insgesamt 16 Richterinnen und Richtern am BVerfG sind zehn habilitierte Hochschullehrende. Neben der Universität Göttingen lehren und forschen nur noch an den Universitäten Tübingen und Freiburg gleich zwei Bundesverfassungsrichter. |
#19 Die Göttinger Sieben Die Göttinger Sieben waren Göttinger Professoren, die 1837 gegen die Aufhebung der liberalen Verfassung im Königreich Hannover protestierten und daraufhin entlassen wurden. Die Skulptur auf dem Zentralcampus wurde 2011 vom deutschen Literaturnobelpreisträger Günther Grass zum Gedenken an die Göttinger Sieben gestaltet und gestiftet. Die übrigen Professoren waren - Wilhelm Eduard Albrecht, - Friedrich Christoph Dahlmann, - Georg Gottfried Gervinus, - Wilhelm Eduard Weber und - Heinrich Georg August Ewald. |
#20 Mathematisches Institut In dieser Ära kamen die kreativsten mathematischen Köpfe ihrer Zeit in Göttingen zusammen. Daraus resultierte im Jahre 1929 der Bau des neuen mathematischen Instituts in der Bunsenstraße, unter anderem finanziert von der Rockefeller-Stiftung. Prägende Persönlichkeiten dieser Ära waren Felix Klein, David Hilbert und Richard Courant. Am Institutsneubau hatten vor allem Klein, der die Idee des Neubaus hatte, und Courant, welcher geschickt mit Budgets umgehen und Gelder einwerben konnte, großen Anteil, wobei Felix Klein, gestorben 1925, die Fertigstellung des Instituts nicht mehr erlebt hat. Das Göttinger Tageblatt berichtet am 12. November 1929 nach Fertigstellung des Baus: „Alle Räume sind in hellen Farben gehalten und zweckdienlich eingerichtet: durch große Fenster haben Licht und Luft ungehinderten Zutritt. Mit besonderer Liebe ist der Sitzungssaal der Mathematischen Gesellschaft gestaltet worden, eine ansprechende Holzbekleidung nimmt dem Raum den Charakter einer nüchternen Forscherstätte ... Im Lesezimmer, das mit einer kaukasischen Nußbaumholzverkleidung versehen ist, befindet sich die reichhaltige Bibliothek des Instituts ... das eine Zierde der Universität ... und eine würdige Forscherstätte für Gelehrte und eine Studienstätte für die Studenten ist." Auch heute noch gilt die Bibliothek des Mathematischen Instituts in Göttingen als eine der bedeutendsten weltweit. |
#21 ZHG-Toiletten Die maroden Toiletten, insbesondere im ZHG, sind der Studierendenschaft schon lange ein Dorn im Auge. Nach Aussage des Gebäudemanagements wurde eine Grundsanierung seit dem Bau des Hörsaalgebäudes in den 70er-Jahren noch nie durchgeführt! Die einzige Ausnahme sind die barrierefreien WC-Anlagen unter dem Hörsaal 010. Eine Grundsanierung scheiterte in der Vergangenheit stets an zu geringen Bauunterhaltungsmitteln. Zeitgleich investiert die Universität allerdings viele Millionen Euro in verschiedene „Prestige-Projekte“, wie z.B. dem „Forum Wissen“ oder dem Tagungszentrum in der „alten Mensa“. Das Präsidium bzw. die Universität verfolgt dabei vorrangig das Ziel in der laufenden Exzellenz-Initiative wieder den Status als „Elite-Universität“ zu erlangen. Eine exzellente Universität sollte unserer Meinung nach das nötige Geld in die Infrastruktur investieren, um die Studienbedingungen und das tägliche Leben und Lernen der Studierenden und Mitarbeiter auf dem Campus so angenehm wie möglich zu gestalten. Wir rufen daher die Verantwortlichen der Universität dazu auf, die notwendigen Gelder für eine Sanierung der ZHG-Toiletten zu bewilligen. |
#22 Wahlbeteiligung Die Wahllokale sind bereits seit einigen Stunden geschlossen. In diesen Minuten läuft die Auszählung aller Fachschaftsparlamente und Fachgruppen. Zusätzlich wird das Ergebnis für das Studierendenparlament ermittelt. Die öffentliche Bekanntmachung der Wahlergebnisse kann live in einem Hörsaal im Waldweg verfolgt werden. Im letzten Jahr lag die Wahlbeteiligung für das Studierendenparlament bei 31,54% - ein Spitzenwert im deutschlandweiten Vergleich mit anderen Universitäten. Die Theologen haben traditionell eine sehr hohe und im letzten Jahr auch die höchste Wahlbeteiligung. Besonders schlecht ist die Wahlbeteiligung an der Fakultät für Biologie & Psychologie (20,63%) und an der philosophischen Fakultät (21,19%). |
#23 ZHG-Sitzplätze Das Zentrale Hörsaalgebäude ist der studentische Mittelpunkt auf dem Z-Campus und wird täglich von mehreren Tausend Studierenden besucht. Die 16 teilweise unterschiedlich großen Hörsäle verfügen über insgesamt 4087 Sitzplätze. Allein der Hörsaal ZHG 011 bietet Platz für knapp 900 Studierende, welcher regelmäßig, z. B. vom Unikino Göttingen für unterschiedliche Filmvorführungen genutzt wird. Während der letzten Semesterferien wurde die Bestuhlung im ZHG 011 komplett ausgetauscht. Diese Maßnahme wurde damals aus Studienqualitätsmitteln finanziert. |
#24 Nordturm der Johanniskirche Etwa 80 Jahre lang wohnten unter der Adresse Johanniskirchhof 1 Studenten im Nordturm der Johanniskirche. Die sogenannte „Türmerwohnung“ gibt es laut Überlieferungen seit dem 14. Jahrhundert und wurde von Türmern bewohnt, die in luftiger Höhe (65 Meter) über die Sicherheit Göttingens wachten. Ab 1921 zogen Studenten in die Wohnung ein, die dort vollkommen mietfrei hausen durften. Dies war allerdings nur möglich, wenn die Bewohner ihre Wohnung immer samstags für Touristen öffnen. Besucher, die das Eintrittsgeld nicht zahlen wollten, konnten als Ausgleich auch einen 10-Liter-Wasserkanister die 238 Stufen hoch in die Wohnung tragen, weil es bis zuletzt kein fließendes Wasser in der Wohnung gab. Im Jahr 2001 musste die Wohnung über den Dächern Göttingens geräumt werden, weil die Türme stark sanierungsbedürftig waren. Während den Renovierungsarbeiten kam es 2005 durch Brandstiftung zu einem verheerenden Feuer, wobei die Türmerwohnung weitestgehend zerstört worden ist. Seit einigen Jahren kann die Wohnung im Nordturm wieder besichtigt werden – dort wohnt allerdings seitdem niemand mehr. |
#25 Planetenweg Der Planetenweg quer durch Göttingen ist eine maßstabsgetreue Nachbildung des Sonnensystems mit den acht Planenten, Pluto und dem Zentralgestirn. Die ersten Planungen zu diesem Projekt haben 1994 kurz nach der Gründung des Förderkreis Planetarium Göttingen e.V. begonnen. Die feierliche Eröffnung fand schließlich am 19. September 2003 statt. Der Planetenweg beginnt in der Goethe-Allee (Sonne, Merkur, Venus, Erde & Mars) führt durch die Prinzenstraße (Jupiter) am Deutschen Theater (Saturn) vorbei über den Eichendorffplatz (Uranus) und die Herzberger Landstraße (Neptun) bis hoch zum Bismarckturm (Pluto). Neben den Abständen der Planeten zueinander wurde auch der Durchmesser der Himmelkörper im Maßstab 1 : 2 Milliarden Kilometer an den einzelnen Bronze-Stelen abgebildet. Die Sonne hat einen Durchmesser von 70 Zentimeter, wohingegen beispielsweise die Erde auf eine Größe von 6,5 Millimeter schrumpft. Für den gesamten Weg von der Sonne bis zum Pluto benötigt das Licht mit einer Geschwindigkeit von 300.000 Kilometer pro Sekunde etwa 5,5 Stunden. In Göttingen kann der Planetenweg in gut einer Stunde bewältigt werden. Für den Weg von rund vier Lichtjahren bis nächsten Fixstern „Proxima Centauri“ müsste allerdings in dem festgelegten Maßstab halb um die Erde gewandert werden. |
#26 Der Göttinger Bierkrawall „Lieber ein kaltes Bier als eine heiße Birne.“ So lautet ein Kalenderspruch, der sich in Göttingen 1881 bewahrheiten sollte. Als Reaktion auf die Ruhestörungen durch feiernde Studenten und Einwohner führte die Stadt Göttingen am 15. Mai eine polizeiliche Sperrstunde ein. Das ließen die Studenten nicht auf sich sitzen und füllten am besagten Abend die Kneipen. Als die Polizei die Runde machte, um die Sperrstunde durchzusetzen, eskalierte die Situation: Es kam zu Schlägereien in den Kneipen, auf den Straßen sammelte sich ein Demonstrationszug, der spätestens jetzt alle Anwohner weckte. Die Auseinandersetzungen dauerten drei Tage, wurde von Studenten aus Marburg, Jena und Berlin unterstützt und führte zu Beschädigungen an der Polizeistation und dem Haus des Oberbürgermeisters. Beenden konnte die Auseinandersetzung erst der Einsatz des Militärs, das die Studenten aus den umliegenden Gebieten nach Göttingen zurücktrieb, wo die Feuerwehr sie mit kaltem Wasser erwartete. Das Ergebnis der Auseinandersetzung: Rund 300 Festnahmen, übervolle Karzer, Schäden in der Stadt und zwei Studenten, die sich nach Brasilien absetzten. Dann doch lieber in Ruhe das Problem bei einem Bier klären. |
#27 Geburtstage Die Statistikabfragen im FlexStat liefern nicht nur Prüfungsergebnisse und freie Kursplätze ans Tageslicht, sondern auch interessante Zahlen, Daten und Fakten rund um die Studierendenschaft. So kann beispielsweise in Erfahrung gebracht werden, dass aktuell insgesamt 113 Studis am 22. April Geburtstag haben. Wenig überraschend ist dagegen, dass auf den Schalttag (29. Februar) mit Abstand am wenigsten Geburtstage fallen. Nur 13 Studierende teilen sich dieses Schicksal. Kumuliert stellt man fest, dass die meisten Geburtstage im August (2850) und die wenigsten Geburtstage im Dezember (2395) gefeiert werden können. |
#28 Universitätsknast Für über 100 Jahre unterlagen Studierende an der Universität Göttingen nicht nur der allgemeinen, sondern auch einer akademischen Gerichtbarkeit. Für Vergehen wie „beständige Faulheit“, „nächtliches Lärmen“, „Duelle“, „zu schnelles Reiten in der Stadt“ oder auch „Unfug aller Art“. Wirklich gefürchtet war die Inhaftierung aber spätestens seit Anfang des 20. Jahrhundert nicht mehr: Wer nicht mal im Karzer saß, galt als „Weichei.“ Ursprünglich befand sich der Karzer im Concilienhaus in der Prinzenstraße 1. Später zog man in den Westflügel der Aula am Wilhelmsplatz um. 1933 endete mit dem Ende der Weimarer Republik die akademische Gerichtbarkeit, das Gefängnis wurde aufgelöst. Vier Zimmer des Universitätskarzers am Wilhelmsplatz sind heute für Besucher geöffnet. 2007 wurde der Karzer durch die Spendenaktion "400 Quadratmeter Tradition" umfangreich renoviert, v.a. die vielen verewigten Namen und Verbindungswappen. Der Göttinger Karzer ist eines der am besten erhaltenen Universitätsgefängnisse Deutschlands. |
#29 Feldhamster am Nordcampus Die am Nordcampus lebende artengeschützte Feldhamster-Kolonie hat in den letzten Jahren viele Bauvorhaben verhindert bzw. verzögert. Damit das neue Studentenwohnheim „Lutterterrasse“ neben der Nordmensa gebaut werden kann, wurde das 4.450 Quadratmeter große Grundstück mit einem besonderen Bauzaun von dem Lebensraum des Feldhamsters getrennt. Der Zaun erstreckt sich auf einer Länge von 325 Metern und wurde im Frühherbst letzten Jahres 40 Zentimeter tief ins Erdreich eingegraben und mit einem Überkletterungsschutz versehen, um ein Eindringen der Feldhamster während der Bauphase zu verhindern. Neben der Aufstellung des 23.000 Euro teuren Bauzauns werden nach Auflagen der Landschaftspflege auch 25 Baum- und Straucharten und mehr als 30 Kräuter angepflanzt. Außerdem werden auf Teilflächen des Nordcampus hamstergerechte Futtermischungen ausgesät. Im Frühjahr 2018 wird vor Baubeginn ein sogenanntes „Hamster-Screening“ durchgeführt, um eventuell verbliebene Feldhamster auf dem Baugrund aufzuspüren und abseits des Zauns wieder auszusetzen. Das neue Studentenwohnheim „Lutterterrasse“ wird ca. 22 Millionen Euro kosten und insgesamt 264 Einzelapartments bieten. Ein multifunktionaler Gemeinschaftsraum im Erdgeschoss soll Platz für Partys, Seminare und Workshops bieten. |
#30 Hanse Die bekanntesten Hansestädte Deutschlands sind die Gründerstädte Hamburg und Lübeck, deren Vertrag von 1241 als Geburtsstunde des Kaufmanns- und Städtebundes gilt. Beim letzten Hansetag 1669 waren sie auch zwei der neun Städte, die „die Lichter ausmachten.“ Über die 428 Jahre waren aber etwa 200 Städte Mitglied der Hanse, vor allem in der Blütezeit zwischen dem 14. und 16. Jahrhundert. Darunter war auch Göttingen: Die erste Einladung auf einen Hansetag erhielt man 1351. Göttingen hatte aber stets ein distanziertes Verhältnis zur Hanse: Das Wirtschaftsnetz nutzte man als Binnenstadt gern und intensiv, politisch brachte Göttingen sich aber nicht ein. Erst ab 1426 wurde Göttingen zahlendes Mitglied, 1572 trat man schon wieder aus der Hanse aus. Spuren der Zeit im berühmten Handelsbund kann man aber noch heute finden: Das Foto zeigt den Innenraum des Alten Rathauses in der Innenstadt. Abgebildet sind die Wappen verschiedenster Hansestädte. Das Rathaus kann Werkstags von 9:30 Uhr bis 18:00 Uhr besichtigt werden. |
#31 XLAB Das Göttinger Experimentallabor für junge Leute auf dem Nordcampus ist mit über 12.000 Kursteilnehmern pro Jahr das größte Schülerlabor in Deutschland. Es verfolgt vorrangig das Ziel Heranwachsenden die Naturwissenschaften in Form von interessanten und anschaulichen Experimenten näher zu bringen. Das XLAB ist in vier verschiedene Fachbereiche untergliedert: Informatik (blau), Biologie (grün), Chemie (gelb) und Physik (rot). Diese Unterteilung wird auch durch die farblich auffällig gestaltete Außenfassade des Gebäudes widergespiegelt. Das didaktische Konzept des XLABs ist darauf ausgerichtet, dass die Schüler selbst experimentieren und die Ergebnisse in Gruppen diskutieren und auswerten. Die angereisten Schüler aus Niedersachsen, Deutschland und der gesamten Welt haben neben zahlreichen Vorträgen und Kursen außerdem die Möglichkeit in der Nähe zu übernachten und tagsüber das Studentenleben auf dem Campus und in der Mensa direkt kennen zu lernen. Nach Aussage des XLABs können sich die Kursteilnehmer nach dem Aufenthalt begründet für oder gegen ein naturwissenschaftliches Studium entscheiden. |
#32 U-Bahn Die U-Bahn-Schilder auf dem Zentralcampus wurden am 1. April 2015 aufgehängt und waren Teil eines kreativen Aprilscherzes der Universität. Unter dem Titel „Göttingen goes Großstadt“ sollte die „Linie Z“ den Wilhelmsplatz mit dem Zentralcampus verbinden. Die Schilder auf dem Platz der Göttinger Sieben sind bis heute an den zwei Notausgängen/Treppen des Freihandmagazins der SUB befestigt. In den Jahren zuvor wurden beispielsweise in den Hügelgräbern auf dem Wilhelmsplatz vier der Göttinger Sieben wiederentdeckt oder das Ende der Kirschblüte auf dem Campus verkündet, weil die Zierkirschen angeblich von dem frei erfundenen Ametiocus-Bewuchs befallen worden sind. |
#33 Dieter Bohlen „Pop-Titan“ Dieter Bohlen studierte von 1974 bis 1978 in Göttingen Betriebswirtschaftslehre, was er auch Anfang 2009 live bei „Deutschland sucht den Superstar“ erwähnt. Hier lernte er 1974 auch seine spätere Ehefrau Erika kennen. Nach dem Abitur kam er an die Georg-August-Universität um später die Firma seines Vaters, die Hans Bohlen Tiefbau GmbH Oldenburg, zu übernehmen. „Keiner hat mir gesagt, wie schwer das ist“, äußerte Bohlen sich zum Beginn seines Studiums. Seine erste Wohnung kostete 90 Mark im Monat. Schon nach drei Semestern wechselte er ins Hauptstudium und schrieb an seiner Diplomarbeit. 1978 schloss er das Studium ab. Letztendlich widmete er sich aber doch der Musik – ob trauriger- oder glücklicherweise bleibt wohl Geschmackssache. |
#34 Cafés im Innenstadtring Im Göttinger Innenstadtring befinden sich insgesamt 34 Cafés. Nachfolgend findet ihr pünktlich zum Start des Semesters/Frühlings eine „kleine“ Auflistung. Schreibt in die Kommentare, ob wir ein Lokal vergessen haben sollten. Welches ist euer Lieblingscafé? 1. Alfredo Espresso Bar 2. AWO Brot-Galerie 3. Bäckerei Dogan 4. Balzac Coffee 5. Barista Café 6. Birds 7. Café Botanik 8. Café Schroeder 9. Café Shiraz 10. Cafeteria Ruch 11. Cello Coffee Bar 12. Colosseum 13. Contigo 14. Dabis Kaffeestube 15. Esprit 16. Gartenlaube 17. Giovanni L. 18. Inti 19. Kaffeehus 20. Kaffeezeit 21. Kron und Lanz 22. Küster 23. Ladencafé Cortés 24. Lavazza 25. Monster Café 26. Myers 27. P-Café 28. San Marco 29. Simit Café 30. Teehaus Kluntje 31. Thiele 32. Waffle Land 33. Wanderfish Café 34. Weltladencafé |
#35 Gauß-Weber-Lasertelegraph Carl Friedrich Gauß und Wilhelm Weber waren im Jahr 1833 erstmalig in der Lage Botschaften mit Hilfe eines elektromagnetischen Telegraphen über eine längere Strecke zu versenden und zu empfangen. Vor ziemlich genau 185 Jahren spannten die beiden Wissenschaftler einen dünnen Doppeldraht von der Sternwarte über den Turm der Johanniskirche bis zur Arbeitsstelle von Wilhelm Weber in der Prinzenstraße über die Dächer Göttingens hinweg. Im August 1833 teilte Gauß einem Kollegen in einem Brief mit: „Unsere große galvanische Kette (6000-7000 Fuß Draht) ist schon lange ungestört bestehend und schon oft haben wir mit bestem Erfolg ganz kleine Phrasen einander telegraphisch signalisiert.” Die instabile Leitung wurde häufig von Vögeln und dem Wind beschädigt. Aus diesem Grund wurde die ca. 1,2 Kilometer lange Strecke durch eine stabilere Version ersetzt, welche bis zu einem Blitzschlag im Jahre 1845 über der Stadt hing. Für die Entschlüsselung der Signale haben sie einen eigenen Code entwickelt, welcher auf kurzen und langen Impulsen basiert. Gauß und Weber legten damit den Grundstein für die heutige Telekommunikation, welche ca. vier Jahre später von Samuel Morse weiterentwickelt wurde. Gauß und Weber selbst waren nicht an einer Vermarktung ihrer revolutionären Kommunikationsform interessiert. Ihr Fokus lag zu dieser Zeit auf der Erforschung des Erdmagnetismus. Im Jahr 2007 wurde als Erinnerung an die erste Telegraphenleitung ein grüner Laser installiert, welcher seitdem täglich mit dem Gauß-Weber-Code verschlüsselte Botschaften von der Sternwarte zur Johanniskirche sendet. Das Spektakel beginnt immer zur übernächsten vollen Stunde nach dem Sonnenuntergang und wird dann zwei Stunden lang, alle zehn Minuten wiederholt. Zur Entschlüsselung benötigt man lediglich einen Zettel, Stift, gute Sicht und die originale Codierungstabelle. |
#36 Blauer Turm Das Mehrzweckgebäude (MZG) gehört zu den höchsten Gebäuden der Stadt und markiert den Standort des Zentralcampus im Göttinger Stadtbild. Durch seine charakteristische Fensterfarbe wird das Gebäude unlängst „Blauer Turm“ genannt. Woher diese Farbgebung kommt, ist aber vielen Studis und Mitarbeitern unbekannt. Nach Rücksprache mit dem Gebäudemanagement konnten wir in Erfahrung bringen, dass eine bedampfte Isolierverglasung mit dem Namen „CUDO-Auresin“ dafür verantwortlich ist. Diese wurde bei der Erbauung des Gebäudes Anfang der 1970er Jahre als Sonnenschutzverglasung mit reduzierter Tageslichttransmission angebracht, um das Gebäude im Sommer möglichst kühl zu halten. Gleichzeitig dient die Beschichtung auch einer Wärmeisolierung in den kalten Wintermonaten. Bei der Auswahl der Verglasung konnte zwischen einer blauen oder goldfarbenen Variante gewählt werden. Vermutlich aus ästhetischen Gründen wurde sich damals für die heute markante blaue Verglasung entschieden. Im blauen Turm sind neben den großen CIP-Pools, auch zahlreiche Büroräumlichkeiten für viele verschiedenen Lehrstühle unterschiedlichster Fakultäten angesiedelt. Das Dach des Gebäudes ist nur über das Treppenhaus erreichbar. Die Tür aufs Dach ist immer abgeschlossen und nur ein paar wenige Mitarbeiter verfügen überhaupt über den notwendigen Schlüssel. Neben der Multimediatechnik einzelner Mobilfunkanbieter befindet sich dort oben auch eine Sendeanlage des Universitätsklinikums, um die Erreichbarkeit der Pieper der Ärzte über das gesamte Stadtgebiet sicherzustellen. |
#37 BuFaK WiSo Vom 3. bis zum 6. Mai richtet zur Zeit der Fachschaftsrat WiWi Uni Göttingen die 67. Bundesfachschaftenkonferenz WiSo in Göttingen aus. Dabei handelt es sich um ein deutschlandweites Vernetzungstreffen zahlreicher Fachschaften der wirtschaftswissenschaftlichen und der wirtschaftssozialwissenschaftlichen Fakultäten. Die BuFaK WiSo versteht sich, wie die meisten Bundesfachschaftentagungen, zum einen als bundesweite Interessenvertretung der Studierenden und zum anderen als Möglichkeit zur Vernetzung und zum Erfahrungsaustausch. Die Konferenz existiert seit 1977 und findet zu Beginn jedes Semesters an wechselnden Hochschulen in Deutschland statt. Neben der regelmäßigen Konferenz gibt es den sogenannten BuFaK-Rat, welcher die Arbeit der BuFaK zwischen den Konferenzen fortführt. Der Rat besteht momentan aus fünf stimmberechtigten und drei kooptierten Mitgliedern. Für die Universität Göttingen sind Anika Bittner und Anne Gras in der bundesweiten Studierendenvertretung aktiv. Die Fachschaft Wiwi hat zuletzt im Jahr 2012 die BuFaK mit der Unterstützung der ADW Göttingen und dem WiWi-O-Phase e.V. ausgerichtet. In diesem Semester werden insgesamt 242 Teilnehmer aus über 60 Fachschaften erwartet, die von 73 Helfern fast rund um die Uhr betreut werden. Das Organisationsteam umfasst 16 Personen, die sich neben dem inhaltlichen Programm, auch um die Verpflegung und das abwechslungsreiche Abendprogramm kümmern. Die Konferenz in Göttingen bietet den Teilnehmern eine Auswahl von 58 Workshops und Inputvorträgen zu nahezu allen Themen der Studierendenvertretung. Insgesamt umfasst das inhaltliche Programm rund 26 Stunden. Nähere Informationen zur Konferenz gibt es auf folgender Webseite: www.bufak.uni-goettingen.de |
#38 Radschnellweg Der vier Kilometer lange eRadschnellweg in Göttingen wurde im Rahmen des Projekts „Schaufenster Elektromobilität“ geplant und im Frühjahr 2015 in der jetzigen Form fertiggestellt. Das Ziel des Projekts ist unter anderem die Untersuchung der Verkehrsmittelwahl zu Gunsten der Zweiradelektromobilität und damit auch eine Reduzierung der CO2-Emissionen. Neue Bevölkerungsschichten (vorzugsweise Pendler) sollen über den Ausbau der Radwegeinfrastruktur überzeugt werden, häufiger auf das eigene Auto für kurze Strecken zu verzichten. An den einzelnen Zählstellen werden übers gesamte Jahr mehr als eine Million Radfahrer gezählt. Die Lichtsignalanlagen wurde dahingehend programmiert, dass sie bei einer bestimmten Geschwindigkeit eine „Grüne Welle“ entlang des eRadschnellwegs ermöglichen. Eine geringfügige Verschlechterung des Kfz-Verkehrs wurde dafür in Kauf genommen. Parallel zum Bau des eRadschnellwegs führte die Universität Göttingen (Professur für Informationsmanagement) ein umfangreiches Feldtestprogramm mit Leihpedelecs bei bedeutenden Arbeitgebern entlang der Strecke durch. Ziel der Untersuchungen war es, festzustellen, welchen Effekt Infrastrukturverbesserungen auf die Verkehrsmittelwahl der Berufspendler haben und wie Arbeitnehmer an die Zweiradelektromobilität herangeführt werden können. Als begleitender Effekt wurde eine Sichtbarmachung der Elektromobilität in Göttingen und Umgebung in Form von E-Bike- und Pedelecverkehr inklusive Ladeinfrastruktur erzielt. |
#39 Alter/Studiengang Die Statistikabfragen im FlexStat liefern nicht nur Prüfungsergebnisse und freie Kursplätze ans Tageslicht, sondern auch interessante Zahlen, Daten und Fakten rund um die Studierendenschaft. So kann beispielsweise auch in Erfahrung gebracht werden, wie alt die Studierenden der einzelnen Studiengänge im Durchschnitt sind. Als einziger Masterstudiengang hat „Indologie“ ein Durchschnittsalter von über 40 Jahren. Auf dem anderen Ende dieser Rangliste findet man Bachelorstudiengänge wie „Biochemie“ (21,9 Jahre), „Molekulare Medizin“ (22,1 Jahre), „Physik“ (22,7 Jahre) oder „Mathematik“ (22,7 Jahre). Der Masterstudiengang mit dem jüngsten Durchschnittsalter ist „Molekulare Biologie“ mit nur 23,8 Jahren. Die ältesten Bachelorstudierenden findet man im 2-Fach-Bachelor „Indologie“. Weitere Details zu anderen Studiengängen findet ihr über die Statistikabfrage Nr. 1603. Wenig überraschend stellt man bei der Auswertung fest, dass die Promotionsstudiengänge die höchsten Altersdurchschnitte aufweisen. Diesen wurden allerdings nicht berücksichtigt, weil die Stichprobe teilweise sehr gering ist. |
#40 Sammlungen der Universität Beim virtuellen Museum handelt es sich um ein Portal, welches digitalisierte Objekte der Göttinger Sammlungen zentral einsehbar und vielfältig nutzbar macht. Die Universität ist eine der ersten Deutschlands, die ihre Sammlungen umfangreich digitalisiert und frei zugänglich online gestellt hat. Die Zielgruppen des Online-Portals sind neben Wissenschaftlern aus aller Welt, auch Privatpersonen, die sich über einzelne Sammlungen informieren oder eine zielgerichtete Recherche zu einem Thema betreiben möchten. Die Präparate verschiedener Sammlungen wurden nach gemeinsamen Thematiken zusammengefasst und übersichtlich aufbereitet. Neben dem Objekt selbst wurden auch viele zusätzliche Informationen zusammengetragen. Die Digitalisierung weiterer Präparate ist vorerst gestoppt worden, weil die in 2014 zur Verfügung gestellten Projektmittel erschöpft sind. Die Universität Göttingen verfügt über insgesamt 39 Sammlungen mit über einer Million Objekten. Auf der folgenden Webseite kann man einen Einblick in die virtuellen Sammlungen der Universität werfen: www.sammlungen.uni-goettingen.de |
#41 SUB Die Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek (kurz: SUB) wurde bereits 1734 gegründet und war eine der ersten modernen Forschungsbibliotheken. Heutzutage zählt sie mit neun Standorten zu den größten wissenschaftlichen Bibliotheken Deutschlands mit rund 8 Millionen Medieneinheiten – darunter etwa 5,9 Millionen Bände. Die 1993 eröffnete Zentralbibliothek auf dem Campus bietet vielfältige Services auf 22.000 Quadratmetern an. Neben persönlichen Beratungen können natürlich auf die Semesterapparate und elektronischen Zeitschriften zur Literaturrecherche zugegriffen werden. Das Learning Research Center (LRC) bietet Computerarbeitsplätze und Möglichkeiten Dokumente in nahezu beliebiger Größe zu drucken bzw. einzuscannen. Insgesamt wurde nach Erhebungen aus dem Jahr 2016 alle 1,1 Sekunden ein Service der SUB genutzt. Die Bibliotheken inkl. LSG wurden 2,7 Millionen Mal besucht und die Webseite fast 2 Millionen Mal aufgerufen. Im Katalog wurden über 10 Millionen Recherchen durchgeführt und rund 2 Millionen E-Journals heruntergeladen. An den einzelnen Informationspunkten wurden über 500.000 Face-to-Face-Beratungen durchgeführt. Insgesamt ist die Zentralbibliothek übers gesamte Jahr hinweg über 6.000 Stunden geöffnet. Im Jahr 2002 wurde die SUB Göttingen als Bibliothek des Jahres ausgezeichnet. |
#42 Göttinger Achtzehn Jeder Studi kennt das G7-Denkmal auf dem Zentralcampus und viele kennen sicher auch die Geschichte dahinter. Aber, dass es auch die „Göttinger 18“ gab, wissen wohl die meisten nicht. Anfang April 1957 äußerte der damalige Bundeskanzler Konrad Adenauer gegenüber der Presse Pläne zur Aufrüstung der Bundeswehr mit Atomwaffen. Wenige Tage später, am 12. April 1957 veröffentlichten 18 hochangesehene Atomforscher die sogenannte „Göttinger Erklärung“ gegen die geplante atomare Aufrüstung der Bundeswehr. Der Name „Göttinger Achtzehn“ beruft sich auf den akademischen oder beruflichen Bezug vieler Unterzeichner zur Universität Göttingen. Zu den Göttinger Achtzehn gehörten z.B. die Nobelpreisträger Max Born, Otto Hahn und Werner Heisenberg. In Ihrer Erklärung betonten die Forscher, dass die friedliche Verwendung der Atomenergie mit allen Mitteln gefördert werden soll. Fünf Atomforscher konnten in einem persönlichen Gespräch Konrad Adenauer überzeugen, keine Atomwaffen zu produzieren. Daraufhin wurden die „Göttinger 18“ als verantwortungsvolle Wissenschaftler gefeiert. Wie so viele glorreiche Geschichten hat auch diese eine Schattenseite. In ihrer Erklärung machten sich die Forscher ausdrücklich für die friedliche Nutzung der Kernenergie stark. Über die damit einhergehenden Risiken der Kernspaltung und die problematische Entsorgung der Atomabfälle wurde die breite Öffentlichkeit nicht informiert. Nach dem verheerenden Einsatz von Atombomben im zweiten Weltkrieg sollte vermeintlich das Image der Atomenergie in der breiten Bevölkerung nachhaltig verbessert werden, um die weitere Forschung nicht zu gefährden. |
#43 Filmstadt Göttingen Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs entwickelte sich Göttingen recht schnell zu einer der wichtigsten Produktionsstätten für deutsche Filme. In der Zeit von 1949 bis 1961 wurden in der dafür gegründeten Filmaufbau GmbH 97 Filme gedreht. Insbesondere Heinz Erhardt als großer Volksschauspieler, Komödiant und Produzent der 50er- & 60er-Jahre hat seine bekanntesten Werke in Göttingen erschaffen. Dazu zählen zum Beispiel die Filme „der letzte Fußgänger“, „Witwer mit 5 Töchtern“ und „Drillinge an Bord“. Als Gedenken an seinen Kultfilm „Natürlich die Autofahrer“ errichtete die Stadt im Jahr 2003 eine Skulptur am Weender Tor. Gleichzeitig wurde der Platz in „Heinz-Erhardt-Platz“ umbenannt (siehe Straßenschild links). Diese Lokalität wurde nicht zufällig ausgewählt. Auf dieser Kreuzung spielte die berühmte Eingangsszene mit Heinz Erhardt in der Rolle des Polizeihauptwachtmeisters Eberhard Dobermann. In dieser Szene regelt er pedantisch genau, wie auf der Skulptur zu sehen mit Handzeichen den Verkehr. Er selbst verfügt in dem Film über keinen eigenen Führerschein. Im Laufe der Komödie gewinnt er allerdings durch Losglück ein Auto und versucht daraufhin den Führerschein zu bestehen. Der Film war für die damalige Zeit sehr erfolgreich und bescherte beispielsweise dem ZDF bei einer Ausstrahlung im Jahr 1984 über 20 Millionen Zuschauer. Nach dem Umzug der Filmaufbau GmbH nach München im Jahr 1960 endete die Zeit Göttingens als bedeutende Filmstadt. |
#44 Mensa-Führungen Die Mensa ist ein wichtiger, zentraler Ort auf dem Campus und wird von sehr vielen Studierenden nahezu täglich genutzt. Jeder hat sich sicherlich schon einmal gefragt, warum man an den beiden Geschirrrückgabestelle mal das Besteck auf und mal neben den Teller legen muss. Diese und viele weitere Fragen rund um den Betrieb der Zentralmensa werden bei der monatlichen Mensa-Führung geklärt. Jeden letzten Freitag im Monat haben maximal 15 Personen die Chance, hinter die Kulissen zu schauen. Aufgrund der teilweise hohen Nachfrage und beschränkten Kapazität ist eine Vorabanmeldung per Mail unter veranstaltungsservice@studentenwerk‐goettingen.de notwendig. Die Führung dauert ungefähr 60 Minuten und ist vollkommen kostenlos. Die Teilnehmer treffen sich in der Regel um 13:30 Uhr an der Infobox im Foyer. Laut dem Studentenwerk sind die nächsten freien Termine am 27. Juli & am 31. August 2018. |
#45 Kraftwerk Das mehrstöckige Heizkraftwerk an der Rudolf-Diesel-Straße mit seinem markanten Schornstein hat sicher jeder schon einmal aus der Ferne gesehen. Allerdings nur die wenigsten wissen, dass es die wesentliche Strom- und Wärmeversorgung der Universität sicherstellt. Ursprünglich wurde das Kraftwerk mit Heizöl betrieben. In den 90er-Jahren fand eine Umstellung auf das umweltfreundlichere Erdgas statt. Zeitgleich wurde der Schornstein von 140 auf 78 Metern gekürzt. Aktuell wird nur in den kalten Wintermonaten Heizöl zusätzlich verbrannt. Damit erzeugt das Kraftwerk rund 65% des Strombedarfs der Universität. Damit verbunden ist eine Entlastung der öffentlichen Netze, weil die Verteilung über ein stiftungseigenes Strom- und Fernwärmenetz erfolgt. Das 24 Kilometer lange Stromnetz erstreckt sich vom Alten Botanischen Garten über das Klinikumsgelände bis zum Nordcampus. Außerdem wird auch das Studentenwerk und viele Max-Plank-Institute versorgt. Um langfristig den rechtlichen Anforderungen aus dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz und der Energiesparverordnung gerecht zu bleiben, wird aktuell eine mögliche Nutzung der tiefen Geothermie geprüft. Im Frühjahr 2015 wurde hierfür eine seismische Messung in Göttingen durchgeführt. Für den reibungslosen Übergang wird das zentrale Kraftwerk in den nächsten Jahren durch dezentrale Blockheizkraftwerke ersetzt. |
#46 Uni-Liga Die erste Uni-Liga wurde im Jahr 2005 gegründet. In Göttingen spielten bereits damals zur großen Überraschung 48 Teams im Sommersemester jeden Mittwoch um den Meistertitel. Vier Jahre später platzt die Liga aus allen Nähten. Mit 84 Mannschaften an einem Spieltag bricht die Uni-Liga auf dem Gelände des Hochschulsports alle Rekorde. Parallel zum beliebten Kleinfeldfußball im Sommer wird zusätzlich eine Winterliga ausgetragen. In Göttingen kommen Spieler und Zuschauer vor allem wegen der einzigartigen Atmosphäre auf das Gelände des Hochschulsports. Für die einen ist das Event, um mit Freunden in der Sonne zu sitzen und wöchentlich mit einem Team zu leiden oder zu feiern. Für die anderen ist es die Gelegenheit, einmal in der Woche Spaß am Fußball und am Wettbewerb zu haben. Aus diesen besonderen Eindrücken und Kontakten zu sportbegeisterten Studierenden in ganz Deutschland entstand Anfang 2007 die Idee, Uni-Liga als Konzept für jede Hochschule zugänglich zu machen. Die Uni-Liga GmbH betreut mittlerweile 22 Ligen in ganz Deutschland und sorgt dafür, dass der Ball rollt. |
#47 Frauenanteil/Studiengang Die Statistikabfragen im FlexStat liefern nicht nur Prüfungsergebnisse und freie Kursplätze ans Tageslicht, sondern auch interessante Zahlen, Daten und Fakten rund um die Studierendenschaft. So kann beispielsweise auch in Erfahrung gebracht werden, wie viele weibliche bzw. männliche Studierende in den einzelnen Studiengängen momentan immatrikuliert sind. Überraschenderweise bestätigt sich bei der Auswertung der Zahlen die vermutete Diskrepanz zwischen den Natur- und Geisteswissenschaften. So weist der Masterstudiengang „Pferdewissenschaften“ mit 91,5% den höchsten Anteil weiblicher Studentinnen auf. Ähnlich hohe Werte findet man auch bei „Geschlechterforschung (Master)“ (87,9%) und bei „Sozialwissenschaftliche Diversitätsforschung (Master)“ (87,2%). Auf der anderen Seite der Liste findet man nahezu ausnahmslos naturwissenschaftliche Studiengänge. Mit nur 12,9% weiblicher Studentinnen führen „Angewandte Informatik (Bachelor)“ und „Wirtschaftsinformatik (Master) die Liste an. Auf den nächsten Plätzen befinden sich der Bachelorstudiengang „Wirtschaftsinformatik“ (16,1%) und der Master „Physics“ (16,8%). Weitere Prozentwerte zu anderen Studiengängen findet ihr über die Statistikabfrage Nr. 1603. Die zahlreichen Promotionsstudiengänge wurden bei der Auswertung aufgrund der teilweise sehr geringen Anzahl immatrikulierter Studierender nicht berücksichtigt. |
#48 London Bus Der rote Doppeldeckerbus der Göttinger Verkehrsbetriebe ist das Schmuckstück der lokalen Busflotte und wurde 1960 in Großbritannien gebaut. Der Original „Bristol Lodekka“ war viele Jahre im Einsatz bis er ausgemustert und nach Deutschland überführt wurde. Nach Angaben der GöVB sind jährlich mehrere tausend Gäste mit dem Londonbus durch Göttingen unterwegs. Der Bus mit dem Namen „Miss Marple“ wird nämlich nicht nur für unregelmäßige Stadtrundfahrten genutzt, sondern kann auch für private Zwecke in den Sommermonaten gemietet werden. Am häufigsten wird der Bus für Betriebsfeiern, Geburtstage und Hochzeiten genutzt. Der Bus bietet ungefähr 60 Personen Platz und kann für einen Pauschalbetrag von 245€ werktags bzw. für 270€ an Sonn- und Feiertagen gemietet werden. Die Mietdauer beträgt mindestens zwei Stunden. Jede weitere Stunde kostet 120€. Alle genannten Preise beinhalten nicht die Mehrwertsteuer. Die nächsten Stadtrundfahrten finden am 29. Juli bzw. am 15. August statt. Die Fahrten beginnen und enden stets, wie auf dem Bild zu sehen, an der Haltestelle „Markt“, direkt vor dem Eingang der Sparkasse. Fahrtkarten können im Vorfeld im Kundenzentrum der GöVB für 7€ erworben werden. |
#49 e-Prüfungsraum Am 6. März 2013 wurde im ersten Stock des Blauen Turms der erste e-Prüfungsraum Niedersachsens eröffnet. In einer ehemaligen Bereichsbibliothek wurden nach größeren Umbauarbeiten 100 Arbeitsplätze mit speziell konfigurierten Computern inklusive Blickschutzfolien ausgestattet. Erste Ideen zu diesem Konzept wurden bereits 2008 diskutiert. Im Rahmen des vom Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur geförderten Projekts „Göttingen Campus QPLUS – Qualitätsprogramm für Lehre und Studium“ wurde der Umbau mit 250.000 Euro aus Mitteln des Hochschulpakts realisiert. Das Gebäudemanagement der Uni unterstütze die Ausgestaltung der technischen Infrastruktur mit 90.000 Euro. Seitdem wird der e-Prüfungsraum rege von vielen unterschiedlichen Fachrichtungen genutzt. Dies lässt sich vor allem mit den zahlreichen Vorteilen einer e-Prüfung im Vergleich zu einer herkömmlichen anlogen Klausur erklären. In erster Linie kann die Auswertung dank speziell konzipierter Fragen schnell und objektiv erfolgen. Das führt letztlich auch zu einer schnelleren Bekanntgabe der Note. Die Lesbarkeit der Antworten ist kein Problem mehr für die Dozenten und die Studierenden können während der Prüfung ihre Antworten beliebig häufig korrigieren. Die Objektivität bei der Bewertung wird zusätzlich durch die Unabhängigkeit der individuellen Schriftbilder erhöht. Um mit den technischen Gegebenheiten vertraut zu werden, bieten viele Dozenten für ihre Prüflinge Probeklausuren in den Räumlichkeiten an. Neben dem e-Prüfungsraum stehen auf dem Z-Campus noch 120 weitere Arbeitsplätze zur Durchführung einer elektronischen Klausur bereit. Die Computer in den PC-Pools können mit Hilfe mobiler Sichtschutzwände gleiche Prüfungsbedingungen bieten. Für noch größere Teilnehmerzahlen kann die Prüfung auch in mehreren Kohorten durchgeführt werden. Das Prüfungssystem auf den Rechnern läuft über den „Safe Exam Browser“ (SEB), welcher die Verwendung nicht autorisierter Programme und den Zugriff auf das Internet verhindert. Gleichzeitig kann das System aber auch die Nutzung von fachspezifischen Anwendungsprogrammen erlauben, um das kompetenz- und praxisorientierte Prüfen zu fördern (z.B. bei Programmieraufgaben). |
#50 Gastronomie Studiwerk Das Studentenwerk in Göttingen begrüßt täglich etwa 17.000 Gäste und gibt dabei allein in der Zentralmensa rund 10.000 Essen aus. Alle Mensen bieten gleichzeitig zusammen ungefähr 4.000 Gästen Platz. Laut Aussage des Studentenwerks besucht jeder Studi die Mensa rund 87-mal im Jahr und damit rund doppelt so oft wie im bundesweiten Durchschnitt. Der Speiseplan wird dabei regelmäßig überarbeitet und wiederholt sich etwa alle 6-8 Wochen. Die nötigen Mengen zur Bewältigung der hohen Nachfrage werden von den Küchenchefs mit Hilfe einer App und auf Grundlage von Erfahrungswerten berechnet. Dank des Last-Minute-Angebots bleiben in der Regel nur sehr wenige Reste übrig. Vieles kann auch an späteren Tagen wiederverwendet werden. Allerdings müssen alle Essensreste, welche einmal den Gastbereich betreten haben, entsorgt werden. Als nächstes Großprojekt plant das Studentenwerk den umfangreichen Umbau der Nordmensa. |
#51 Bierpreis Nach der Auflistung aller Kneipen und Bars im Göttinger Innenstadtring in der #8. Ausgabe des FunFactFridays kam die Frage auf, wie viel in diesem Kneipen ein gezapftes 0,3l Bier kostet. Nach monatelangen „Recherchen“ können wir euch nun hier das Ergebnis präsentieren: 1. Ade: 2,70 € 2. Alt Göttingen: 2,00 € 3. Bierwirtschaft: 2,40 € 4. Birds: 2,50 € 5. Biwi 2: 2,20 € 6. Bubbles: k.A. 7. Buddha Lounge: k.A. 8. Cada Vez: k.A. 9. Café Gartenlaube: 2,70 € 10. Café Schroeder: 2,70 € 11. Charly Max: 2,40 € 12. Daggis Biertreff: 2,00 € 13. Déjà Vu : 2,50 € 14. DIVAlounge: 2,30 € 15. Dots: 2,60 € 16. Esprit: 2,50 € 17. Francis Drake: 2,50 € 18. Gauß Pub: k.A. 19. Hansis Bierstübchen: 2,00 € 20. Inti: 2,70 € 21. Irish Pub: 2,50 € 22. Kadenz: 2,50 € 23. Kleine Kommende: 2,30 € 24. Kleiner Ratskeller: 2,50 € 25. La Vida: 2,60 € 26. Lion Bar: k.A. 27. Lounge Sixty One: k.A. 28. Monro’s Park: 2,80 € 29. Monster Bar: 2,50 € 30. Myer's: 2,30 € 31. Nautibar: 2,70 € 32. Onyx: k.A. 33. P3 Kreuzgang: 2,60 € 34. Paradies: 2,10 € 35. Paulaner: 2,50 € 36. Pirates: 2,50 € 37. Plan B: k.A. 38. Queens Head: 2,70 € 39. Quick: 2,10 € 40. Sahara Shishabar: 2,30 € 41. Salamanca: 2,70 € 42. Sausalitos: 2,60 € 43. Sechs Millionen Dollar Club: 2,30 € 44. SOHO: k.A. 45. Sonderbar: 2,20 € 46. Stadion an der Speckstraße: 2,50 € 47. Thanners: 2,60 € 48. Trou: 2,30 € 49. Villa Cuba: 2,60 € 50. Z.a.K.: 2,70 € 51. Zum Fürst Bismarck: 2,00 € Die ursprüngliche Liste haben wir natürlich stets aktualisiert, weil neue Bars dazugekommen sind und andere geschlossen haben. Die Preise erstrecken sich je nach Lokalität von nur 2,00 € pro Pils bis zu 2,80 € im Monro's Park. In den Kneipen, wo nur Bier in 0,4l Gläsern ausgeschenkt wird, haben wir den Preis entsprechend umgerechnet. Nach der hoffentlich erfolgreichen Prüfungsphase ist unsere Auflistung vielleicht eine Anregung für die ein oder andere Kneipentour. Auf unserer eigens angelegten Google-Maps-Karte haben wir alle Kneipen & Bars eingezeichnet: www.adf-goettingen.de/kneipen |
#52 Kussverbot Das Gänseliesel als Wahrzeichen Göttingens ist über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. Im Jahr 1901 wurde der Brunnen mit der Bronzefigur eines jungen Mädchens errichtet. Bereits nach kurzer Zeit etablierte sich der Brauch, dass Studenten nach ihrer Immatrikulation das Gänseliesel küssen. Weil dieses Ritual oft in lautstarken Feiern auf dem Marktplatz endete, erließ die Stadt am 31. Marz 1926 eine Verordnung, die das Erklettern des Brunnens und das Küssen des Gänseliesels unter Strafe stellte. Im gleichen Jahr kam es dann zum sogenannten „Kuss-Prozess“, weil die Studenten sich nicht an das Verbot halten wollten. Der Jura-Student Georg Graf Henckel von Donnersmarck wurde damals in flagranti beim Besteigen des Brunnens zur nächtlicher Stunde erwischt und wurde daraufhin zu einer Geldstrafe von 10 Reichsmark verurteilt. Als angehender Jurist klagte er natürlich gegen das Urteil und forderte vom Gericht „Kussfreiheit“. Leider hatte seine Klage keinen Erfolg – die Studenten setzen den Brauch allerdings trotzdem fort. Mit der Zeit wandelte sich dieser, dass fortan nur noch frisch examinierte Doktoranden das Gänseliesel küssen dürfen. Aufgrund dieser langen Tradition wird das Gänseliesel auch als meistgeküsstes Mädchen der Welt bezeichnet. Zum hundertjährigen Jubiläum im Jahr 2001 wurde das Verbot offiziell von der Stadt aufgehoben. |